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„Da sind uns im Moment die Engländer und Spanier voraus!“

THEESEN. Christian Wück ist Trainer der deutschen U16-Nationalmannschaft und am Mittwochabend Referent im Theesener Vereinsheim „Aussenrum“. Vor 25 interessierten Trainern und Betreuern aus Herren- und Jugendmannschaften des VfL Theesen  erzählt er von den letzten Turnieren seiner Mannschaft und zeigt anhand einer Reihe Videosequenzen den aktuellen Stand des deutschen Jugendfußballs auf.

 

„Taktisch sind unsere Jungs alle super ausgebildet. Die können Dreierkette, Viererkette, Angriffspressing, ganz egal…“ Defizite sieht der ehemalige Profi, der zuletzt für Arminia Bielefeld seine Fußballschuhe schnürte, in der Vororientierung bei Ballan- und Mitnahme. „Das machen die Spanier viel besser, da kommt ein Schulterblick bereits, wenn der Ball unterwegs ist und nicht erst, wenn er angenommen wurde“, so der 45-jährige. Als Beispiel dient der Engländer Phil Foden, der bei der letzten U17-WM als Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde.

Über den Beamer zeigt Wück weitere Top-Spieler des 2000er-Jahrgangs, wie etwa den Dortmunder Flügelflitzer Jadon Sancho. „Was der Junge am Ball kann ist Wahnsinn“, meint der Fußballlehrer und wundert sich über die geringe Einsatzzeit aktuell beim BVB: „Ich würd‘ ihn spielen lassen.“ Mateu Morey aus dem spanischen Juniorenteam ist im Anschluss Thema. Wück verdeutlicht mit mehreren Szenen, warum er so für den rechten Verteidiger vom U19-Team des FC Barcelona schwärmt.

Als eine weitere Ursache für die defizitären Zustände in den U-Mannschaften sieht er die Tatsache, dass viele Jugendtrainer nur ihren persönlichen Erfolg als Ziel haben. „Viele lassen ergebnisorientiert spielen, weil sie alle so rasch als möglich nach oben aufsteigen und z.B. Domenico Tedesco (aktuell Trainer bei Schalke 04) folgen möchten. Tatsächlich braucht es aber gerade in der U9 bis U14 gut ausgebildete Trainer. Denn da ist das goldene Lernalter.“

Auch die Leitlinien des DFB kommen in der Präsentation vor. Sie sind zentraler Bestandteil der Arbeit der Coaches. „Raum so tief wie möglich und so breit wie nötig aufteilen“ lautet beispielsweise einer dieser Kernpunkte, an denen die DFB-Übungsleiter ihr Training orientieren.

Auch die Theesener Coaches dürften durch den Vortrag neue Impulse bekommen haben. Der VfL bedankt sich für einen interessanten Abend bei Christian Wück.

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